Um die Ziele der Machbarkeitsstudie zu erreichen, wird der methodische Ansatz der Aktionsforschung verfolgt. Das wissenschaftliche Vorgehen der vorgesehene Machbarkeitsstudie basiert auf einen Methodenmix aus der Sekundär- und Primarforschung. Es werden Literaturanalysen (national / international), Sekundärdatenanalyse (Datenbanken, Statistiken, national / international) und Primärerhebung der Nachfragerseite (Experteninterviews, Workshops) durchgeführt, um den Status quo zu erfassen und bereits bestehende Datenlücken (u. a. Umfang, Aktualität, Verfügbarkeit / Transparenz, Verortung) zu identifizieren. Zudem ist die Einbindung von Stakeholdern durch leitfadengestützte Experteninterviews und mindestens zwei Hybrid-Workshops zur Identifikation und Analyse des Datenbedarfs sowie zur technischen Gestaltung der Datenimplementierung vorgesehen. Neben der Kompetenz in wissenschaftlichen Analysemethoden kann das Konsortium durch das Netzwerk der SGKV einen hohen Praxisbezug der Projektergebnisse sicherstellen. Die Projektpartner agieren in KV-Stat v.a. in der Rolle von Moderatoren für die KV-Akteure und bieten diesen eine Plattform, um die statistischen Datenanforderungen und Lösungsansätze zu definieren. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der zu entwickelnde Datenkatalog nur solche Statistiken enthält, die für die Akteure (öffentliche Hand und private Unternehmen) relevant sind.
Der Kombinierte Verkehr (KV) gilt als großer Hoffnungsträger für die Verkehrswende. Dazu hat der Güterverkehr bis heute nur unzureichend beigetragen, was auch an fehlenden oder veralteten und damit wenig belastbaren Statistiken für den KV liegt. Viele Daten werden von der öffentlichen Hand und Unternehmen bereits gesammelt, aktuell jedoch nicht umfänglich aufbereitet und transparent geteilt. Dies erschwert allen Akteuren strategische Entscheidungen und die Erfolgskontrolle von Maßnahmen.
Ein großes Problem stellen in diesem Zusammenhang auch fehlende oder veraltete und damit wenig belastbare Statistiken für den KV dar. Der SGKV e. V. als neutraler mitgliederbasierter Verein, bereitet zwar vorhandene Daten aus verschiedenen Quellen jährlich in der Publikation Zahlen und Fakten – Kombinierter Verkehr auf; dabei werden aber seit Langem erhebliche Lücken deutlich. Zudem belegen häufige an die SGKV gestellte Anfragen nach aktuellen und belastbaren Zahlen zum Kombinierten Verkehr diesen Umstand. Die benötigten relevanten Daten werden dabei sogar nicht selten bereits erhoben, jedoch nicht umfänglich aufbereitet und transparent geteilt. So scheint es, dass die amtlichen Statistiken des Statistischen Bundesamtes zum KV auf angebotsseitigen Daten beruhen, die von Unternehmen zur Verfügung gestellt werden (wie in zahlreichen Themenfeldern üblich). Vonseiten des Bundes werden darüber hinaus keine eigenen Daten zum KV erhoben, die öffentlich bereitgestellt werden könnten.
Eine effektive Erfolgskontrolle von unternehmerischen und politischen Maßnahmen ist aufgrund fehlender und / oder veralteten Daten nur unzureichend möglich. Der Bedarf, hier Abhilfe zu schaffen, wird ebenfalls durch die Resonanz der Mitgliedsunternehmen der SGKV und ihres Netzwerks deutlich.